Dr. med. Volker Stolzenbach & Katrin Franke

Chronisches Beckenschmerzsyndrom – CBSS
Chronic Pelvic Pain Syndrome – CPPS

Wir wollen die Versorgung von CPPS-Patienten in Deutschland verbessern.

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Erreichbarkeit

CPPS-Betroffene sollen in erreichbarer Nähe Fachkräfte finden, die sich mit der Behandlung von CPPS auskennen.

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Netzwerk

Erfahrungsaustausch und Hilfestellungen sollen durch ein therapeutisches Netzwerk und Selbsthilfegruppen ermöglicht werden.

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Konzept

Wir wollen durch unser Konzept den Boden für eine angemessene Versorgung von Betroffenen bereiten.

Wo stehen wir heute?

Das CPPS ist eine chronische Schmerz­krankheit, die ähnlich häufig ist wie der chronische Rückenschmerz. Eine Viel­zahl der Betroffenen hat sehr starke Beschwerden, einen monate- bis jahrelangen Verlauf und eine massive Einschränkung der Lebens­qualität. Typisch sind Ärzte­odysseen mit dem Aufsuchen vieler Ärzte, einer Vielzahl von Unter­suchungen, meistens ohne klares Ergebnis, und den verschiedensten Behandlungs­versuchen ohne nachhaltige Besserung erfahren zu haben.

Auch wir wurden und werden in unseren Praxen von diesen Patienten aufgesucht und haben dabei immer wieder fest­gestellt, dass wir – für uns allein und mit dem, was wir als Arzt und Physio­therapeutin gelernt haben – ihnen oft nur unzu­reichend helfen können.

Für chronische Schmerzkrankheiten gilt es inzwischen als wissen­schaftlich erwiesen, dass eine langfristig erfolgreiche Behandlung nur durch eine multimodale Therapie gelingen kann.

Multimodale Therapie bedeutet ein Behandler-Team aus Ärzten (ggf. zusätzlich Konsiliarärzten) und Physiotherapeuten und wenn notwendig Psychotherapeuten. Und es bedeutet verschiedene Behandlungen parallel, die die verschiedenen Probleme entsprechend dem bio-psycho-sozialen Schmerzmodell adressieren. Für den chronischen Rückenschmerz gibt es solche multimodalen Behandlungsprogramme seit mehr als 20 Jahren. Sie werden überwiegend an Kliniken stationär durchgeführt und sind durchaus erfolgreich.

Unser Weg

Die wissenschaftlichen Fachgesellschaften der Gynäkologen fordern für den chronischen Unterbauchschmerz der Frau (CPPS) und der Urologen für die chronische Prostatitis des Mannes (CPPS) seit ca. 20 Jahren die Entwicklung multimodaler Behandlungsprogramme. Eine intensive Suche im Internet ergab, dass es solche Programme für das CPPS im deutsch-sprachigen Bereich offenbar nicht gab.

Wir haben es uns deshalb zur Aufgabe gemacht, ein solches multimodales Behandlungsprogramm für das CPPS analog zur multimodalen Therapie des chronischen Rückenschmerzes zu entwickeln.

Folgende Anforderungen wollten wir dabei umsetzen:

  • Durchführbarkeit in der Praxis
    Zur Vermeidung von aufwändiger Organisation, Genehmigungen, Finanzierungen (wie es in einer Klinik notwendig wäre).
  • Echte multimodale Therapie
    Behandlung des verkrampften Beckenbodens, Behandlung der Dysregulation des vegetativen Nervensystems, Stressreduktion, …
  • Behandlung mit vorhandenen Ressourcen
    Für jeden Patienten einen Behandlungsplan erstellen, der auch wohnortnah umgesetzt werden kann.
  • Beurteilung der psychischen Belastungsfaktoren
    Durch strukturierte Fragebögen kann recht zuverlässig erkannt werden, welche Patienten dringend eine psychotherapeutische Behandlung benötigen. Dies ist so wichtig, da der massive Mangel an Psycho­therapeuten traurige Realität ist und deshalb nicht jeder CPPS-Patient bei einem Psychotherapeuten vorgestellt werden kann.

Unsere bisherigen Ergebnisse

Mit unserem multimodularen Behandlungsprogramm gelingt es uns, bei der Mehrzahl der CPPS Patientinnen und Patienten innerhalb weniger Wochen eine wesentliche Besserung der Beschwerden zu erreichen und die persönliche Einstellung zu der jeweiligen Problematik zu verbessern.

Auch die beim CPPS so häufigen Rückfälle werden schwächer und seltener. Die Betroffenen können wieder besser am Leben teilnehmen und gewinnen Lebens-qualität zurück.

Mehr über die CPPS-Behandlung

Unsere Ziele

Wir selbst können in unseren Praxen nur eine begrenzte Zahl von Patienten behandeln. Um die Versorgung von CPPS-Patienten zu verbessern, muss zunächst einmal das CPPS besser bekannt gemacht werden bei Betroffenen, Ärzten und Therapeuten.

Unsere Ziele für…

Betroffene:
Viele Betroffene, kennen ihre Diagnose gar nicht. Ohne Diagnose können Sie auch kaum geeignete Ärzte und Therapeuten für die Behandlung suchen. Artikel in Zeitungen und im Internet können den Betroffenen helfen, die Diagnose selbst herauszufinden.

Wir arbeiten außerdem an einem Wochenintensivprogramm. In den USA hat sich ein solches Programm bewährt. Wir glauben, dass dies eine gute Alternative für CPPS-Betroffene ist, vor allem wenn Sie keine geeigneten Ärzte und Therapeuten in Wohnortnähe finden.

Ärztinnen und Ärzte:
Die meisten Urologen, Gynäkologen und Proktologen kennen das CPPS nicht oder haben nur wenig Kenntnisse darüber, vor allem nicht über die erfolgversprechenden Behandlungsmöglichkeiten. Wir schreiben Artikel über das CPPS in entsprechenden Fachzeitschriften und halten Vorträge auf Fachtagungen, damit mehr Ärzte mehr über das CPPS erfahren. Auch haben wir begonnen, mehrtägige Fortbildungen zu veranstalten, in denen Ärzte, aber auch Physio­therapeuten lernen können, das CPPS zu erkennen und auch erfolgreich zu behandeln.

Therapeutinnen und Therapeuten:
Bisher kümmert sich nur eine kleine spezialisierte Gruppe von Physio­therapeuten um CPPS-Patienten. Auch hier versuchen wir, mehr Interesse für das CPPS zu wecken. Je mehr Physio­therapeuten das CPPS kennen (selbst wenn sie es nicht selbst behandeln), desto größer ist die Aussicht für CPPS-Betroffene Therapeuten und auch Ärzte zu finden, die ihnen helfen können.