Dr. med. Volker Stolzenbach & Katrin Franke

Chronisches Beckenschmerzsyndrom – CBSS
Chronic Pelvic Pain Syndrome – CPPS

Dr. med. Volker Stolzenbach

Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und spezielle Schmerztherapie aus Mühlacker (Raum Stuttgart/Karlsruhe)

Facharztbezeichnungen

  • Orthopädie und Unfallchirurgie
  • Spezielle Schmerztherapie

Zusatzbezeichnungen

  • Manuelle Medizin / Chirotherapie
  • Psychosomatische Grundversorgung

Besondere Tätigkeiten

  • Präsident der IGTM (Internationale Gesellschaft für Schmerz- und Triggerpunktmedizin e.V.)
  • International tätiger Referent für chronisches Beckenschmerzsyndrom

Abgeschlossene Weiterbildungen

  • Neuraltherapie
  • Mesotherapie
  • Triggerpunktmedizin (IMTT)
  • Kurative und ästhetische Botulinumtherapie
  • Dorntherapie

Werdegang und Passion

In der Facharztausbildung habe ich wie jeder Orthopäde vor allem das Operieren gelernt – Knochenbrüche, Bandscheibenoperationen, Gelenkersatz, …

1990 habe ich mich dann in eigener Praxis niedergelassen. Dort habe ich dann bald festgestellt, dass es natürlich Bandscheiben­vorfälle, Meniskus­risse und Schmerzen durch Gelenk­verschleiß gibt. Viel häufiger ist es aber, dass verspannte, verkrampfte und verkürzte Muskeln meinen Patienten Schmerzen bereiten. Da ist dann oft gar nichts defekt, die betroffenen Muskeln funktionieren einfach nicht mehr richtig. Sie schmerzen, die Bewegung ist eingeschränkt und die Kraft ist vermindert. Die Schmerzen sind dabei oft nicht geringer als bei den „richtigen“ Schäden wie Meniskus­rissen oder Bandscheiben­vorfällen. Die intensive Beschäftigung mit muskulär verursachten Schmerzen hat mich dann zur IGTM (Int. Gesell­schaft für Schmerz- und Triggerpunkt­medizin e.V.) geführt, deren 1. Vorsitzender ich seit einigen Jahren bin.

Zum CPPS bin ich gekommen, nachdem mich mehrere Patientinnen und Patienten mit chronischen Steißbein­schmerzen aufgesucht hatten. Die rektale Untersuchung bei diesen Patienten ergab, dass die Schmerzen gar nicht vom Steißbein selbst ausgingen, sondern von den Muskelansätzen des Beckenbodens am Steißbein.

Nachdem ich die verkrampften Muskeln gelockert und die Trigger­punkte behandelt hatte, waren die Schmerzen innerhalb weniger Wochen verschwunden. Nach diesem überraschenden Erfolg habe ich mich zunehmend mehr mit dem Becken­boden beschäftigt und auch erstmals die Diagnose CPPS gelesen. Der chronische Steißbein­schmerz ist eine eher seltene Ausprägung des CPPS, das insgesamt sehr variantenreich ist. Gemeinsam haben alle Patienten mit CPPS die schmerzhafte Verkrampf-ung von Anteilen der Muskeln des Beckenbodens oder auch des gesamten Beckenbodens.

Die Internetrecherche ergab dann, dass Urologen und Gynäkologen durchaus die Problematik chronischer Schmerzen in der Region kennen, ohne dass ihre Untersuchungen die Beschwerden erklären können. Diese werden dann häufig unter „Chronischer Unterbauchschmerz der Frau“ und „Chronische Prostatitis“ beim Mann zusammengefasst. Zu diesen Dia­gnosen gibt es Leitlinien deutsch­sprachiger urologischer bzw. gynä­kologischer Fachgesel­lschaften, die schon Anfang der 2000er Jahre darstellen, dass es sich um chronische Schmerz­syndrome handelt und nicht um im eigentlichen Sinne urologische oder gynä­kologische Erkran­kungen. Schon damals wurde in diesen Leitlinien gefordert, dass für diese Krankheits­bilder multimodale Behandlungsprogramme entwickelt werden müssen, ähnlich wie sie seit vielen Jahren für den chronischen Rücken­schmerz erfolgreich im Einsatz sind.

Das multimodulare Behandlungsprogramm des CPPS ist letztlich als Antwort auf diese Forderungen entstanden. Es fußt auf den Erfahrungen multimodaler Therapiekonzepte bei chronischem Rückenschmerz, die speziell auf das CPPS angepasst wurden. Das Behandlungsprogramm hat sich in den letzten Jahren erfolgreich bewährt. Gemeinsam mit Katrin Franke veranstalte ich Fortbildungen, um Ärzten und Physiotherapeuten Kenntnisse über das CPPS zu vermitteln. Damit wollen wir erreichen, dass langfristig die vielen CPPS-Patienten eine bessere Chance haben, Ärzte und Physiotherapeuten zu finden, die das Krankheitsbild kennen.

In meiner orthopädisch/schmerztherapeutischen Privatpraxis bildet das CPPS einen Behandlungsschwerpunkt.

Zur Praxis-Website
Dr Stolzenbach in seiner Praxis