Dr. med. Volker Stolzenbach
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und spezielle Schmerztherapie aus Mühlacker (Raum Stuttgart/Karlsruhe)
Facharztbezeichnungen
- Orthopädie und Unfallchirurgie
- Spezielle Schmerztherapie
Zusatzbezeichnungen
- Manuelle Medizin / Chirotherapie
- Psychosomatische Grundversorgung
Besondere Tätigkeiten
- Präsident der IGTM (Internationale Gesellschaft für Schmerz- und Triggerpunktmedizin e.V.)
- International tätiger Referent für chronisches Beckenschmerzsyndrom
Abgeschlossene Weiterbildungen
- Neuraltherapie
- Mesotherapie
- Triggerpunktmedizin (IMTT)
- Kurative und ästhetische Botulinumtherapie
- Dorntherapie
Werdegang und Passion
In der Facharztausbildung habe ich wie jeder Orthopäde vor allem das Operieren gelernt – Knochenbrüche, Bandscheibenoperationen, Gelenkersatz, …
1990 habe ich mich dann in eigener Praxis niedergelassen. Dort habe ich dann bald festgestellt, dass es natürlich Bandscheibenvorfälle, Meniskusrisse und Schmerzen durch Gelenkverschleiß gibt. Viel häufiger ist es aber, dass verspannte, verkrampfte und verkürzte Muskeln meinen Patienten Schmerzen bereiten. Da ist dann oft gar nichts defekt, die betroffenen Muskeln funktionieren einfach nicht mehr richtig. Sie schmerzen, die Bewegung ist eingeschränkt und die Kraft ist vermindert. Die Schmerzen sind dabei oft nicht geringer als bei den „richtigen“ Schäden wie Meniskusrissen oder Bandscheibenvorfällen. Die intensive Beschäftigung mit muskulär verursachten Schmerzen hat mich dann zur IGTM (Int. Gesellschaft für Schmerz- und Triggerpunktmedizin e.V.) geführt, deren 1. Vorsitzender ich seit einigen Jahren bin.
Zum CPPS bin ich gekommen, nachdem mich mehrere Patientinnen und Patienten mit chronischen Steißbeinschmerzen aufgesucht hatten. Die rektale Untersuchung bei diesen Patienten ergab, dass die Schmerzen gar nicht vom Steißbein selbst ausgingen, sondern von den Muskelansätzen des Beckenbodens am Steißbein.
Nachdem ich die verkrampften Muskeln gelockert und die Triggerpunkte behandelt hatte, waren die Schmerzen innerhalb weniger Wochen verschwunden. Nach diesem überraschenden Erfolg habe ich mich zunehmend mehr mit dem Beckenboden beschäftigt und auch erstmals die Diagnose CPPS gelesen. Der chronische Steißbeinschmerz ist eine eher seltene Ausprägung des CPPS, das insgesamt sehr variantenreich ist. Gemeinsam haben alle Patienten mit CPPS die schmerzhafte Verkrampf-ung von Anteilen der Muskeln des Beckenbodens oder auch des gesamten Beckenbodens.
Die Internetrecherche ergab dann, dass Urologen und Gynäkologen durchaus die Problematik chronischer Schmerzen in der Region kennen, ohne dass ihre Untersuchungen die Beschwerden erklären können. Diese werden dann häufig unter „Chronischer Unterbauchschmerz der Frau“ und „Chronische Prostatitis“ beim Mann zusammengefasst. Zu diesen Diagnosen gibt es Leitlinien deutschsprachiger urologischer bzw. gynäkologischer Fachgesellschaften, die schon Anfang der 2000er Jahre darstellen, dass es sich um chronische Schmerzsyndrome handelt und nicht um im eigentlichen Sinne urologische oder gynäkologische Erkrankungen. Schon damals wurde in diesen Leitlinien gefordert, dass für diese Krankheitsbilder multimodale Behandlungsprogramme entwickelt werden müssen, ähnlich wie sie seit vielen Jahren für den chronischen Rückenschmerz erfolgreich im Einsatz sind.
Das multimodulare Behandlungsprogramm des CPPS ist letztlich als Antwort auf diese Forderungen entstanden. Es fußt auf den Erfahrungen multimodaler Therapiekonzepte bei chronischem Rückenschmerz, die speziell auf das CPPS angepasst wurden. Das Behandlungsprogramm hat sich in den letzten Jahren erfolgreich bewährt. Gemeinsam mit Katrin Franke veranstalte ich Fortbildungen, um Ärzten und Physiotherapeuten Kenntnisse über das CPPS zu vermitteln. Damit wollen wir erreichen, dass langfristig die vielen CPPS-Patienten eine bessere Chance haben, Ärzte und Physiotherapeuten zu finden, die das Krankheitsbild kennen.
In meiner orthopädisch/schmerztherapeutischen Privatpraxis bildet das CPPS einen Behandlungsschwerpunkt.
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