Chronisches Beckenschmerzsyndrom – CBSS
Chronic Pelvic Pain Syndrome – CPPS

Nach meiner Ausbildung habe ich in mehreren Praxen gearbeitet und mich weitergebildet in Manueller Therapie, Neurologie, Trainingstherapie und Lymphologie, so dass ich die meisten Krankheitsbilder, die in einer Praxis für Physiotherapie vorkommen, adäquat behandeln konnte.

Mein Behandlungsschwerpunkt lag bis dahin auf orthopädischen und chirurgischen Krankheitsbildern. Nach der Geburt meines ersten Kindes habe ich durch meine eigenen Geburtsverletzungen gelernt, dass ein intakter Beckenboden nicht selbstverständlich ist. So begann ich, mich mit dem Beckenboden intensiver auseinanderzusetzen. Nachdem meine beiden Kinder aus dem „Gröbsten“ raus waren, habe ich 2009 meine Praxis gegründet und den Behandlungsfokus auf gynäkologische, urologische und proktologische Krankheitsbilder gerichtet. Durch einen zuweisenden Arzt aus Köln wurde ich kurz danach erstmals auf Becken­boden­schmerz­syndrome aufmerksam. Er suchte dringend eine kompetente Physio­therapeutin für seine Patientinnen und Patienten mit CPPS. Dies motivierte mich, mich diesem Thema noch stärker zu widmen und insbesondere die notwendigen Fortbildungen zu machen. Das führte mich dann unter anderem zur IGTM (internationale Gesellschaft für Schmerz- und Triggerpunktmedizin e.V.), wo ich Dr. med. Volker Stolzenbach kennenlernte.

Bald begannen wir damit, ein gemeinsames Konzept zur Behandlung von CPPS-Patienten zu erstellen. Unser besonderes Anliegen ist es, nicht nur Anlaufstelle für Betroffene zu sein, sondern auch Ärztinnen und Ärzten, sowie Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten stärker auf dieses Krankheitsbild aufmerksam zu machen. Unser Motto: je mehr fachkundige Kollegen das Krankheitsbild CPPS kennen, desto früher kann es erkannt und Betroffenen geholfen werden – und ihnen die meist jahrelange Suche nach einer Diagnose erspart bleiben.

Neben meiner eigenen Praxistätigkeit und den gemeinsamen Initiativen mit Dr. Stolzenbach bin ich in entsprechenden Arbeitskreisen und interdisziplinären Qualitätszirkeln aktiv, besuche Kongresse und halte Vorträge.

In meiner Praxis können Betroffene mit einem Privat- oder Kassenrezept behandelt werden. Darüber hinaus haben wir, meine Mitarbeiterinnen und ich, als zusätzlich ausgebildete sektorale Heilpraktiker einen Direktzugang (Rezeptausstellung) für Physiotherapie, sodass Ersttermin und die nachfolgenden Behandlungen auch ohne Arzt-Rezept stattfinden können.

Um genügend Zeit für unsere Patienten zu haben, arbeiten wir mit Doppelterminen oder kombinierten Behandlungseinheiten einmal wöchentlich. Wenn Patienten eine längere Anfahrt haben, können wir Behandlungen auch blockweise über 1–3 Tage anbieten. Je nach Beschwerdebild wird ein individueller Behandlungsplan aufgestellt und sinnvolle Behandlungsintervalle besprochen.

Für Patienten mit längerem Anfahrtsweg versuchen wir über unsere Netzwerke kompetente Therapeuten bei Ihnen vor Ort zu ermitteln. Mit diesen treten wir dann in Kontakt, um eine kompetente Behandlung bei Ihnen in der Nähe zu ermöglichen. Das gelingt uns zurzeit leider noch nicht zufriedenstellend, da sich viele Therapeuten und Ärzte noch nicht an dieses Krankheitsbild heranwagen. Dabei können Sie uns als Betroffene helfen, indem Sie Ihre Ärzte und Therapeuten auf unsere Weiterbildung „CPPS erkennen und behandeln“ aufmerksam machen.